Donnerstag, 15. Mai 2025

Jössas Part 2

Hazel ist alle nicht mehr funktionierenden CDs der Schweiz und los gehts mit dem logischsten Land überhaupt beim ESC:

Der Australienmann tut sehr erfolgreich so, als ob er gar nicht singen könnte, gleichzeitig werden Weibermühle-ähnlich schlecht gekleidete, bebrillte Frauen in einen überdimensionierten Shaker gesteckt und kommen als heiße Hasen wieder raus. Das is weder als Pseudotradition noch als Aufweckmusik für AU so richtig lustig.

Die Dame aus Montenegro trägt des Knolls Spannleintuch und lächelt sich durch ihr dramatisches Leben. Laut Erklärung. Ich kann keine einzige slawische Sprache. Leider. Die Sache mit dem Spannleintuch vernichtet all das Drama, darum wirft sie es jetzt doch ab. War aber zu spät. 

Irland singt mit dünnem Stimmchen über Laika, die Hündin im All. Laika macht jetzt angeblich Himmelsparty, aber dazu hat sie ganz bestimmt eine andere Musik aufgelegt. Diese heisere Maus macht mich traurig. So früh, und schon bin ich traurig. Mir tut aber heute auch alles weh, vielleicht wars deswegen so leicht.

Lettland schickt eine ganze Gruppe von Waldelfen. Oder heißt das bei Elfen eher Rotte? Kolonie? Horde? Sprung? Ich hab mich ablenken lassen. Das war wirklich sehr sphärisch. Ich bin so hingerissen von dem wilden Elfenrudel.

Ein Mann aus Armenien trägt obenrum nichts und zwar aus gutem Grund und der is: er war viel im Fitti und das sollen alle wissen. Der Effekt von mitgrölenden Menschen ist irgendwie störend, man hört den Gesang kaum noch. Andererseits, jetzt, da er allein singt: das war vielleicht eh Absicht.

Ah endlich! JJ! Österreich! Oleole! Was, wenn ich jetzt zugebe, dass das das erste Mal is, dass ich das Lied komplett höre? Oha. Der hohe Ton war aber schwierig, gell? Jetzt noch Discodisco und dann haben wir es schon geschafft. Schon ein arges Lied. Schwierig, die Sache mit der Kopfstimme einfach so zu akzeptieren, aber da kann man sich vermutlich reinhören. Ich bin halt auch beim Musikgeschmack Heimscheißerin.

Die Britinnen aus Bridgerton haben vergessen, was letzte Nacht passiert ist, aber ich hab so eine Ahnung. Immerhin sind sie noch im Partyoutfit. Aber ernsthaft jetzt: Warum sind die Strophen so schrecklich? Der Refrain ist nämlich richtig cool, sogar so exstatisch gekreischt. Aber die Strophen: Nein.

Heute viel mehr Frauen als am Dienstag, das is schön. Auch aus Griechenland kommt eine, die auf der Bühne wohl gerne genau sieht, was passiert, deswegen trägt sie Brille, dann sieht sie besser, was genau da auf der Bühne zwischen Feuer und Wasser passiert. Sie hat auch nur einen schmalen Steg und einen unechten Stein, da is Sicherheit ultimativ. Und zack, kurz vor Schluss noch schnell umgezogen. Arg.

Litauen schickt eine Band in den Nebel, das passt zur Stimmung. Wenn auch die Stimme des Sängers gewöhnungsbedürftig ist, die Windmaschine schickt seine Nick-Carter-Frisur auf eine wunderschöne Reise. Und das Lied selbst ist tatsächlich nicht übel. 

Serving Kunt war nicht erwünscht, daher heist das Lied der maltesichen Teilnehmerin jetzt nur "Serving". Gibt mir ein bisschen frühe Miss Platnum, aber im Outfit von bewegungsfreudigen Moulin-Rouge-Tänzer*innen. Ja, mit Stern. Oida. Zu guter Letzt noch ein bouncy Sitzball, lustig. 

Aus Georgien wird Freiheit skandiert, was dort sicher weniger gern gesehen oder gehört wird, aber zum Glück ist der ESC grundsätzlich unpolitisch politisch. Sie singt wirklich gut, aber das Lied war vermutlich in der 90ern schon ein bisschen altbacken. Also der Refrain. Hier sind die Strophen viel interessanter als der James-Bond-Verschnitt von einem Refrain. Ts.

Verdammt, Pipipause zu lang, wer is die traurige Frau im Kies? Klingt französisch, dann tippen wir einfach mutig auf die Französin. So viel Kies. Jetzt regnet er auch noch auf sie runter, das kann nicht fein sein. Wird wohl nur Styropor sein. Ah nein. Kork sagt er, der Knoll. Naja. Geht so.

Weiter mit Dänemark. Das übrigens nichts an die US von A abtritt. Trottel he. Stabiler Eurodance aus Dänemark, epilepsieauslösende Show, aber kein Wind, was is da los? Das kommt schon ins Radio, passt gut.

Der Adonis für Tschechien. Na, der heißt so. Vom Cape ins Unterhemd, das is schon ein Übergang, kann man machen, muss man aber nicht. Zum Teil gar nicht uninteressant, dann aber doch wieder so schräg vorgetragen, dass meine Ohren sich vorklappen.

Aus Luxemburg eine kämpferische Puppe, aber das ist, ganz nebenbei, auch ein erstaunlich runder Song! Das könnte, wenn der gemeine Plebs über die Tatsache hinwegsehen kann, dass er immer noch keinen Krümel Französisch versteht, ein veritabler Radiohit werden.

Jetzt wirds kontrovers. Israel. Ich find ja schon, dass es möglich ist, eine Regierung scheiße zu finden, aber das Land oder die Leute dort nicht. Keine Ahnung, welchen Standpunkt die Sängerin vertritt, aber ihrer Rennerei durchs Kristall-Labyrinth wird mir ganz schwummrig. Singen tut sie allerdings gut. Nur nicht so arg spannend.

So, jetzt also Deutschland. Mit zwei Wiener*innen. Was is denn hier los? Neuer deutscher Däncefloor mit dem Elektrochello. Sowas irritiert mich. Kein großer Burner, aber zumindest merkt man sich dieses Lied wirklich gut. Weil Ballallallallalla....

Der große, blonde Karateka aus Serbien ist traurig. Diesen ESC sind eh recht wenige traurig, fällt mir auf. Normalerweise doch eher ein Tränenmeer, aber heuer doch eher Feelgood-Melodien und kämpferische Ansagen. Aber er. So traurig. Mila und er sind nicht glücklich. Das war eindeutig.

Finnland kommt. Übrigens. Die können auch nicht traurig oder fad. Können sie einfach nicht. In der Kälte wird mensch seltsam und wild. Aber is spaßig. Das muss reichen. Auch insgesamt für heute.

Es reicht. Ich bin ein Müdi.

Bis nächstes Jahr 😁

 

 

Dienstag, 13. Mai 2025

Jössas Part 1

 Die Hazel. Warum hab ich das bis jetzt nicht mitbekommen? Ich liebe Hazel. Aber ich bin hochgradig unsicher, ob sie das wirklich machen sollte. Sie wirkt verstört.

Endlich. Feurio.

Island darf starten, und sie glänzen. Also silbrig, und durch isländischen Wahnsinn. Das kann ich nicht runtermachen, ich möchte Wahnsinn auf jeden Fall angemessen würdigen. Und den isländischen Text. Lovely. 

Polen schickt eine sehr polnische Dame, die mit grob geschätzten 15 cm Absätzen einen Snowpark-Kicker formt. Kann man machen. Sie ist wohl schon sehr berühmt, das ist ihr Glück. Aber sie hat auch einen Drachen, braucht also vielleicht kein Glück. Höchstens dafür, dass ihr Gwand nicht an einer ungünstigen Stelle aufgibt.

Slowenien ist sehr ernsthaft und auch irgendwie traurig, das ist schön, aber dem Zweck entsprechend ungünstig. Damit doch was arges passiert, word er kopfüber aufgehangen und dann wieder runter gelassen. Es ist nur so mittelarg. Aber seine Frau macht mit und das is schön.

Estland schickt Apache glaub ich. Ohne Sonnenbrille ist es dann aber doch jemand anderer, der hochemotional über seine tief empfundene Liebe zu irgendeinem Kaffee vorträgt. Auf italienisch. Nicht auf estnisch. Und seine Krawatte ist viel zu lang. Aber das ist glaub ich eine Hommage an den orangen Clown.

Spanien is halt Spanien. Rote Vorhänge, ein Torerokostüm und Glitzerglitzer. Singen kannse, aber ich bin als alte Eurodance-Connaisseurin dann doch unterwältigt.

Die Ukraine kommt mit einer Band, hagere Gestalten, aber es ist halt auch grad nicht die Zeit zum Speck ansetzen. Außer bei mir, aber ich schweife ab. Es ist kein Allerweltsstück, ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob das irgendwann ins Ohr gehen kann.  

Schweden startet den Aufguss, sagt der Knoll Andi. Ich singe spontan "Disko Disko Partisani", einfach, weil das irgendwie das gleiche ist. Und schon bin ich wieder bei der Frage, warum ich letzte Weihnachten Shantel nicht angeschaut hab im Treibhaus. Aber zurück in die Gegenwart: das ist lustig, aber das reicht mir heute nicht! 

Portugal sind bestimmt alle Lehramtstudenten. Die meisten wahrscheinlich Bio und Musik. Aber kein Sport. Nein ich halt dieses Wackeltremolo in seiner Stimme nicht aus, auch wenn er die Kopfstimme fehlerfrei nutzt, ich halts nicht aus. Zum Vergleich mal überlegen: Würd ich es ok finden, wenn es Travis singen würden? Nein. Würde ich nicht.

Aus Norwegen kommt ein sehr junger Mensch, der sich eine Rüstung aus Leder und Plastik ausgesucht hat in der Früh - und einen Raggaeton-Beat angeschaltet hat, um dazu zu singen. Ich mag das halt nicht, kann nicht aus meiner Haut. Schulligung.

Der Belgier schreit mit mit sehr hoher Stimme und Technotechno an und das mag ich auch nicht. Also irgendwie hat das besser angefangen, als es sich aktuell entwickelt. Aber er kann auch sehr hoch singen. Das is heuer wohl in.

Der Mann aus Italien will ein harter Kerl sein. Also singt er, auf italienisch. Aber rein optisch doch eher bisschen Bowie, musikalisch bissi italienische Klassiker und Gitarrensolo - der is irgendwie voll entzückend, jetzt spielt er auch noch Mundharmonika! 

Was macht da jetzt Azerbaijan? Manchmal machen die ja auch spaßige Sachen. Aber eieiei... Schon wieder ein Falsett, so nahe an Dieter Bohlen wie noch nie am heutigen Abend - das ist kein Kompliment, leider. Und in diesen Plastikanzügen muss es eine elendige Hitze haben. Ach Jungs. Der Männerüberschuss bringt echt nie was. Und zu allem Überfluss singe er "I wanna run with u", aber ich versteh nur "I wanna f*** with u"...

Gabry Ponte macht für San Marino, und es ist schwer zu verbergen, dass er das öfters auf Bühnen machen muss. Wild hüpfende DJs sind seltsam. Singt da Sido? Nein, is keine Totenkopfmaske... Aber im Hintergrund kaut Michelangelos David verärgert Kaugummi und macht große, pinke Blasen. What the dings?

Aus Albanien kommt ein wütendes Duo mit nachvollziehbarer Wut, aber schwer nachvollziehbarer Musik. Ich bin aber auch schon ein bisschen müdi und da werd ich motzig. Vielleicht sind sie eigentlich eh cool.

Der Mann aus den Niederlanden singt etwas, das irgendwie ein Chanson wirkt, dass er die halbe Zeit auch auf französisch singt, verstärkt diesen Eindruck eindeutig. Ich kann mich aber immer noch nicht so recht begeistern, wie gesagt, ich bin ein Müdi. Nur noch 3.

Der Mann aus Kroatien (noch ein Mann!) ist ein gefährlicher Hexenmeister, der alle LEDs mitgenommen hat, die er noch in Keller und Garage finden konnte, das machts sehr bunt, aber auch gefährlich. Das Fernsehbild macht wackelwackel und meine Augen machen mit. Wackelwackel.

Jetzt darf noch die Schweiz zwischenlanden, dieses Mal singen alle 2 Mal, nicht nur die armen Gestalten, die sich qualifizieren müssen. Leider ist das pberhaupt nicht interessant, das Lied aus der Schweiz, aber sie bewegt Berge für den Frauenanteil heute. Ein Lichtermeer schiebt uns ergriffen in Richtung der letzten bittstellenden Nation.

Zypern is das, da kommt Chinman. Und wie erwartet: Er singt hoch. Nicht immer, und nicht so frappant wie einige andere, aber genug, und darum bin ich jetzt dann doch froh, dass es zu Ende geht. 

Ich geh immer wieder mit großen Erwartungen hier rein, obwohl ich schon so oft enttäuscht wurde. Und wie es aussieht, hört das hier auch nicht so schnell auf. Jetzt aber flott ins Bad, ich riech komisch...

Hazel, ich mag dich. Immer noch.

 


 

 

 

 

Montag, 27. Mai 2024

Blitzi!

 [Werbung]

Ja unfassbar. Tatsächlich Werbung. 

Ich habs bekommen, der Mini hats getestet und er mag es so gern wie noch nie eine Zahnpasta zuvor. All die Monate, ach was sag ich, Jahre des "Es ist einfach zu scharf", "Das schmeckt einfach schlecht", "Warum hast du die gekauft??" - vergessen in einer neuen Tube...

Wenn doch nur alles im Leben so leicht wäre wie Zähneputzen jetzt. Danke, Odol!

#trnd_odolmed3 #juniorzahn



Mittwoch, 8. November 2023

Raus aus dem Reich

Falls sich mal wieder jemand schrecklich selbst leid tun möchte und sein Leid als so groß empfindet, dass er/sie sich einen Stern als Leiberl kleben möchte: Hört auf mit dem Schwachsinn. Nie im Leben wird Euer weinerliches Selbstmitleid gleich viel wert sein wie das Leid, das tatsächlich passiert ist, damals. 

Lasst es. Es ist peinlich. Und ekelhaft.

 

Das nun Folgende: Erhalten heute von Norbert Pleifer vom Treibhaus. 

Morgen war Reichspogromnacht.



Nazigesetze für juden in Österreich
ab 1938
ein auszug


15.3. 1938 Juden werden vom Stimmrecht ausgeschlossen (vor der Volksabstimmung über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich am 10. April 1938).
18.3.1938 Schließung der jüdischen Kultusgemeinde Wien
18.3.1938 Stilllegung aller jüdischer Vereine, Organisationen und Verbände
01.4.1938 Einführung des Hitlergrußes an Schulen
24.4.1938 Numerus Clausus für jüdische Hochschüler, Betreten der Universität nur mit einem speziellen Zulassungsschein erlaubt. Absonderung jüdischer Mittelschüler, Errichtung von acht rein jüdischen Mittelschulen
27.4.1938 Die Benutzung städtischer Bäder durch Juden wird verboten.
April 1938 Jüdische Händler werden von Vieh- und Fleischmärkten ausgeschlossen.
9.5. 1938 Absonderung von Volks-, Haupt- und Fortbildungsschulen
20.5.1938 Juden wird die Eheschließung mit „Ariern" verboten.
17.6.1938 Berufsverbot für jüdische Zahnärzte
Juni 1938 Trachtenverbot für Juden in Salzburg: Verboten ist das öffentliche Tragen von Lederhosen, Joppen, Dirndlkleidern, Wadenstutzen, Tirolerhüten ...
bis Juni 1938 Entlassung zahlreicher jüdischer Lehrer
2.Juli 1938 Verbot für Juden, öffentliche Gärten und Parks zu betreten (in Wien zum Beispiel Rathauspark, Stadtpark, Volksgarten ...Auch die Bänke auf der Ringstraße tragen die Aufschrift „Nur für Arier".
Ende Juli 38 Arbeitsverbot jüdischer Angestellter in der Privatwirtschaft
17.8.1938 Juden müssen die Vornamen „Israel" bzw. „Sara" annehmen.
27.9.1938 Verbot jüdischer Rechtsanwälte
30.9.1938 Verbot jüdischer Ärzte. Mit besonderer Genehmigung können sie zur ärztlichen Behandlung von Juden zugelassen werden, dürfen sich aber nicht „Arzt" nennen, sondern „Kranken-Behandler".
5. 10.1938 Verbot des Betretens und Benutzens von Sportplätzen
5. 10.1938 Kennzeichnung jüdischer Reisepässe mit einem „l", zur Erschwerung der Ausreise
Okt 1938 Arbeitsverbot für jüdische Krankenpflegerinnen in „arischen" Spitälern oder Altersheimen
Okt 1938 Einführung der Personal-Kennkarte
Nov 38 Jüdische Geschäfte müssen mit hebräischen Schriftzeichen gekennzeichnet werden.
11. 11. 1938 Betreten der Universität für jüdische Studenten verboten
11. 11. 1938 Juden wird der Waffenbesitz untersagt.
12. 11. 1938 Verbot des Besuchs von Theatern, Lichtspielhäusern, Konzerten, Ausstellungen, Kinos, Gaststätten, Cafes und Freibädern.
12. 11. 1938 Verbot für Juden über das Halten von Brieftauben
14. 11. 1938 Genereller Ausschluss aller jüdischer Hochschüler
23. 11. 1938 Alle jüdischen Betriebe werden aufgelöst/arisiert.
30. 11. 1938 Verbot jüdischer Notare
03.12. 1938 Führerschein und Kraftwagenzulassungsbescheinigungen werden für ungültig erklärt und eingezogen.

28. 1. 1939 Generelles Verkaufsverbot für jüdische Händler auf Märkten, Messen und Ausstellungen
21. 2. 1939 Juden müssen innerhalb von zwei Wochen alle Gegenstände aus Gold, Platin, Silber, Edelsteinen und Perlen abliefern.
30. 4. 1939 Der Mieterschutz wird für Juden abgeschafft; Beginn der Ghettoisierung
15.7. 1939 Jeder öffentliche Unterricht wird für jüdische Kinder verboten.
1. 9. 1939 Im Sommer dürfen Juden ihre Wohnungen von 21 - 5 Uhr nicht verlassen, im Winter von 20 - 6 Uhr.
ab 1.9. 1939 dürfen Juden nur noch in bestimmten Judengeschäften einkaufen und es werden Sondereinkaufszeiten erlassen:
Ab 1.9. 1939 Der Besuch von öffentlichen Lokalen und Gaststätten wird für Juden verboten.
20. 9. 1939 Rundfunkverbot für Juden - alle Radios in jüdischen Haushalten werden beschlagnahmt

1.1. 1940 Die Einkaufszeiten werden weiter beschränkt: Juden können in den für sie bestimmten Geschäften nur noch zwischen 11 und 13 Uhr einkaufen.
Herbst 1940 Private Telefonanschlüsse von Juden werden gekündigt, Ausnahmen sind Kranken- und Zahnbehandler, Rechtskonsulenten, die Reichsvertretung der Juden und ihre Institutionen.

7.8. 1941 Generelles Auswanderungsverbot für Juden
1.9.1941 Juden über sechs Jahren müssen den „Judenstern" tragen.
1.9.1941 Juden dürfen ihren Wohnbezirk nur noch mit einer schriftlichen Erlaubnis der örtlichen Polizeigemeinde verlassen.
Sept. 1941 In öffentlichen Verkehrsmitteln ist es Juden verboten, einen Sitzplatz einzunehmen, solange nicht-jüdische Fahrgäste stehen. Zu Stoßzeiten dürfen Juden nicht einsteigen.
31.10.1941 „Allgemeine Arbeitspflicht" für Juden: Juden müssen die ihnen vom Arbeitsamt zugewiesenen Tätigkeiten verrichten, ohne Anspruch auf Urlaubs- oder Krankengeld, ohne Lohnzuschläge für Überstunden oder Feiertagsarbeit.
13.11.1941 Abgabe aller Schreibmaschinen, Rechenmaschinen, Vervielfältigungsapparate, Fahrräder, Fotoapparate und Ferngläser in jüdischem Besitz

Jänner 1942 Juden müssen alle in ihrem Besitz befindlichen Pelz- und Wollsachen sowie Schi, Berg- und Schischuhe abgeben.
Feb 1942 Juden wird das Halten von Haustieren verboten.
Feb 1942 Die Benutzung von Fernsprechern, das Kaufen von Zeitungen, Aufenthalt in Bahnhöfen und Raststätten wird verboten.
8.April 1942 Juden müssen ihre Wohnungen mit dem „Judenstern" kennzeichnen.
8.4.1942 Juden wird das Betreten des gesamten Wienerwaldes, des Bisamberges und der Freudenau verboten.
1.5. 1942 Verbot der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Juden, Nutzung nur mit polizeilicher Erlaubnis möglich: wenn der Weg zur Arbeit langer als 7 km ist oder der Fußmarsch dorthin mehr als eine Stunde dauert
1.6. 1942 Juden müssen alle ihre Elektrogeräte abgeben.
Juli 1942 Blinde Juden dürfen keine gelben Armbinden tragen.
18..9.1942 Juden erhalten keine Fleischkarten mehr, keine Kleiderkarten, keine Milchkarten, keine Raucherkarten, kein Weißbrot, kein Obst, keine Obstkonserven, keine Süßwaren.

quelle: jüdisches museum hohenems

 

Meine Quelle: Treibhaus - Newsletter 


Nie mehr.

Donnerstag, 11. Mai 2023

Pink. That's my new obsession...

Part 2, das muss schon auch sein!

.. So viele Herzerl und Falsett. Er mag rosa und sein Herz nicht gebrochen bekommen, zweiteres kann ich verstehen. Irgendein anderes Lied hatte ich in der Strophe im Ohr, ich komm vielleicht noch drauf...

Armenien. Wir bleiben beim gewohnten Pink,  aber Drama bringt die Frau schon viel mehr mit. Und endlich auch mal ordentlich Rauch und Windmaschine, ich hab schon befürchtet, das wär jetzt out.

Rumänien. Mit pink haben sie es heute aber alle! Der is gut. Der kann singen, das Lied könnte aber durchaus spannender sein. Echt schade, aber vielleicht nächstes Mal.

Estland. Hat den Superstar gesucht und sie gefunden. Kein Pink. Ich bin verstört, ich gewöhn mich echt viel zu schnell an Sachen... Komisch ist halt, wenn sie sich kurz ans selbstspielende Klavier setzt, um zu spielen. Und dann wieder aufsteht. Klavier spielt weiter. Seltsam. Aber es spielt wirklich selbst.

Belgien. Gustaph mit ph bringt mich zurück in gewohnte pinke Gefilde und uns alle ein bisschen in Eurodance-Zeiten zurück, das is süß, und wahnsinnig schön gevoguet, aber nur so mittelkreativ.

Zypern. Oh nein. Große Gefühle, Herzensbruch (schon wieder) und keine Schuhe. Das perfekte Lied für einen contemporary Tanz bei Let's dance, aber sonst schwierig. 

Island. Nicht lang beim Ausdruckstanz hängen bleiben, aber leider is Island heuer auch very emotional und nicht spaßig wie sonst schon öfters. Aber sie gibt alles und kickboxt sich durch zur Power. P-P-P-Power. Na gut. Immerhin wieder pink beleuchtet.

Griechenland. Herzerl! Und noch mehr Drama, entstanden aus Selbstreflexion. Oh Hilfe. Entschuldigung, so ein lieber Junge, aber er klingt schlimm. Vielleicht doch weniger hüpfen, mehr singen üben. Autschn.

Polen. Immerhin wieder pink, zumindest zum Teil, aber was is das sonst? Mit einem Beat wie Ace of Base anno dazumals und einer Choreo, die möglicherweise wirklich vom D! Soost gemacht wurde, irgendwie mehr als nur ein bissl aus der Zeit gekullert.

Slowenien. Offenbar in Slowenien sehr beliebt und ein Duett mit Elvis Costello. Das kann ja gar nicht so schlecht sein (wie die letzten paar Hasen...). Aber hat da jemand Harry Styles auf Wish bestellt? Na, zumindest hat man ihm eine pinke Hose gegeben. Wollen die, dass wir uns an Maneskin erinnern? Ich denke, dass sie das wollen. Ich steh auf Maneskin. Herzerl!

Georgien. Massiv Windmaschine und Rauchzeugs, aber ist das echt das Maximum, was heute möglich ist? Da müsste das österreichische Lied gar nicht mal so gut sein, bei dem Halbfinale...

San Marino. Grad zum Aufwärmen für Österreich. Aber ich hab direkt Angst. Er schaut so gefährlich. Und er singt so schlecht in seinem Glitzerblazer. Herrje, ich wünsch mir echt Maneskin zurück. 

Österreich. Endlich. Popopopopo! Who the hell is Edgar? Ist es zufälliger Patriotismus (wozu ich normalerweise ja nicht neige) oder ist das tatsächlich ziemlich gut? Ich bin auch sehr dankbar, das die beiden tatsächlich Töne halten und treffen können, auch das scheint heute keineswegs selbstverständlich. Danke, das war schön.

Albanien. Dunkle Künste, im Familienverband gepflegt, sind ja grundsätzlich immer ein bissl gefährlicher als allein. Endlich wieder Balkanmusik, wie schon gesagt, dafür hab ich eine Schwäche, kann ich nix dagegen sagen. Aber dafür auch nicht so viel.

Litauen. Back to GefuhleGefuhleGefuhle. Aber kein pink. Ich bin empört, aber eh bald durch. Das ist mir auch zu esoterisch, was zu viel is, is zu viel.

Australien. Am Ende noch ein paar, die es echt wollen und auch schon ein paar Jahre versuchen. Und dafür jetzt im Delorean kommen. Quasi. Nein, is nur ein dröger Celica. Rockänroll trotzdem versucht, zwecks Glitzerjäckchen und Seltsamkeit nur mittelglaubhaft geschafft. Schade, dass nicht der Bassist Sänger is. 

So, hammas.

https://youtu.be/_96YkgtGCnc


Dienstag, 9. Mai 2023

Alle Jahre wieder...

Norwegen. Die wilden Stampfer mit dem hohen Ton. Zumindest nicht nichtssagend, trotzdem schwierig für mich. Macht nix mit mir. Schwieriger Start.

Malta. Spaßige Saxofon- und Michael-Jackson-Moves-Truppe. Warum sie die ganze Zeit Friktionsbewegungen machen, besonders der mit dem Saxofon, bleibt im Verborgenen. Aber das Lied macht zumindest Spaß. Bin schon wieder beruhigt.

Serbien. Möchte gern in die legendären Fußstapfen der letztjährigen Handwäscherin steigen, aber leider. Leider nein. Auch wild und unvorhersehbar, aber dann leider auch nicht so gut. Leider.

Lettland. Sie schauen alle aus, als würden sie was echt wildes spielen, tun es aber nicht. Wenn ich das ohne Ton schau, bin ich danach mit Ton total enttäuscht. Genau wie jetzt, wo ich ihn einfach von Anfang an an hatte.

Portugal. Das is ein interessantes Lied, ich scheitere am zu lustigen Klang von Portugiesisch leider. Aber macht irgendwas gut. Habs, weil Sprachbarriere, leider nicht herausgefunden, was.

Irland. Der Goldjunge freut sich so. Das find ich schön, aber das Lied gleitet ab wie Teflon. Da bleibt nix, schade eigentlich.

Kroatien. Das hätte was großartiges werden können, aber da war einfach viel zu viel los! Auf eine durchaus spaßige Art und Weise, aber einfach echt zu viel. Beim zweiten Mal aber schooon ein Refrain, der es in die Gehörgänge schafft. Ein Glück. Ich wollt die so gerne gut finden.

Schweiz. Der liebe Junge. Schon bei der Kleiderwahl unentschlossen - Lack, Anzug oder doch Chiffon? - ist das Lied sich auch unsicher, ob Drama oder einfach sehr ernst und doch öd. 

Israel. Sie ist erstmal echt schön. Und singen tut sie auch ned schlecht. Das Lied ist nicht komplett beliebig, irgendwie auch wild. Ich find einfach nix wirklich schlechtes. Dabei bemüht ich mich wirklich.

Moldau. Auf jeden Fall die Frisuren des Abends, und auch der Flötendrache erfreut mich sehr. Aber was wollen diese Haarfrisuren? Vielleicht, wenn sich alle zusammenstellen, sind sie dannzzum Verwechseln einem Auerochsen ähnlich? Es wär zumindest horntechnisch leicht möglich.

Schweden. Weil sie ja schon weiß, wie gewinnen geht, darf Loreen noch mal. Und zugegeben - das kommt sicher wieder ins Radio, ganz sicher. Ob es auch gewinnen kann. Klar. Is ja ESC!

Aserbaidschan. Merry und Pippin, sagt der Mann. Ich widerspreche, ungewöhnlich genug, nicht. Das fängt so unschuldig an, dass der Rap fast rüde wirkt. Aber die Unschuldslämmer werden zu recht stabilen Rockern in trauter Zweistimmigkeit. Natürlich nur bis zum wieder zuckersüßen Abgesang.

Tschechien. So mehrstimmiges, weibliches mit Balkan-Stimmung (ja ich weiß, Tschechien is ned so richtig Balkan, aber geht ja um die musikalische Stimmung), da bin ich dabei. Mag ich einfach direkt ein bissl. 

Niederlande. Drama und Traurigkeit. Viel davon. Aber da hat das Songwriting alles richtig gemacht. Spannungsaufbau und so. Nur der Refrain braucht dann so lang, dass ich schon fast gewillt war, ihn zu verreißen. Nein, das wird sich auch verkaufen. Zweifelsohne.

Finnland. Es gibt in Helsinki übrigens ein Riesenrad mit Saunakabine. Natürlich. Der wilde finnische Elektropunk-Hulk mag eindeutig Rammstein und klingt auch abschnittsweise ein bisschen wie sie. Wie soll ich das nicht mögen? Ist, weil finnisch, trotzdem sperrig, aber wie soll mans ihnen übel nehmen? Genau, nicht.

Wenn ich jetzt noch rausfinde, was Rita Ora unanständiges mit Fatboy Slim gemacht hat, kann ich beruhigt ins Bett gehen. 

Verdammt.

Donnerstag, 18. August 2022

Treibhauseffekt

 Niemand sagts wie Norbert, darum lass ich es ihn sagen. Alles, was jetzt folgt, ist aus dem Newsletter des Treibhaus. Wenn das Leben die Satire rechts überholt.

"
an JOE MARGREITER
TiRoL Werbung
maria theresienstrasse 55
6020 innsbruck / tarrol

Betrifft: Tourismusabgabe “Innsbruck und seine Feriendörfer”

Lieber Jo Margreiter!
Du bist echt ein wilder Hund.
Da schmeißt Du z.B. bei der Fußball-Euro auf der Seegrube Fress & Sauforgien für die Gestopftesten der Gestopften, daß selbst die benachbarte Frau Hitt samt ihrer Milchbuben aus gerechtem Zorn zu Stein erstarrt - und du läßt die Rechnung für die Zeche (getarnt als Bescheid der Tiroler Landesregierung) ins Treibhaus schicken.
Hast Du sie noch alle?
Was habt ihr euch da aufs Brot geschmiert daß ihr satte 15.000 Eier beim Treibhaus einklagen müßt?
Die Werbung, die Du und dein fescher TourismusLandesrat fürs Treibhaus machen, kann mir gestohlen bleiben. Die paar Touristen, die sich trotz Eurer Aktivitäten ins Treibhaus jenseits des TourismustrampelPfades verirren, die kommen absichtlich und wegen unseres Programmes. Die ultra-reichen russischen Bonzen, auf die ihr scharf seids, haben im Treibhaus sowieso Hausverbot - verschärftes sogar, seit ihr den Exekutor zur Eintreibung Eurer Schulden geschickt habt.
Richtet Eurem Geldeintreiber aus: Ihr könnt mich mal - Bargeld haben wir keines für ihn. Euch unseren Konzertflügel als Pfand anzubieten wär zynisch. Drum kann der Exekutor von mir aus unseren Lift abmontieren und einpacken. Ihr könnt die Aufstiegshilfe einem Liftkaiser eurer Wahl für den allerletzten Gletscher schenken oder in die Tombola für den Ball der Tourismuskapitäne & Liftwarte stecken.

Viel Spaß im Lift.
innsbruck, am 28.juni 2008

Dein
Norbert

In Kopie an Deinen Chef Tourismuslandesrat Günther Platter.

****

blieb ohne antwort.
12 jahre später, am 26.7. 2020 ein neuer anlauf:
auch der blieb ohne antwort

****

das treibhaus ist pflichtmitglied in der wirtschaftskammer.
das treibhaus ist beitragszahler.
kammerumlage heißt das. länge mal breite.
und dazu wird dann noch die tourismusabgabe vom land tirol jahr für jahr vorgeschrieben -
und wenn wir nicht auf der stelle zahlen, schickt die landesregierung den executor.
ich zahl die abgabe nicht freiwillig, ich verlange die zwangsjacke:
darum jedes jahr dasselbe spiel -
ich laß mich - bei meiner ehr - nur mit gerichtlichen mehrkosten zwingen
für innsbruck und seine feriendörfer die spendierhose zu öffnen.
der kuckuck war schon auf dem klavier, der kaffeemaschine und im lift.
die wc-hebeanlage oder meinen lohn wollt er nicht pfänden.
mit dem executor hab ich mich längst angefreundet.
er kennt das spiel und grinst:
same procedure as every year, herr pleifer?

fällig sind jahr für jahr jahr ca 8.000 euro und so. es kommt auf den umsatz an, hat man uns erklärt.
in den vergangenen 20 jahren warens in summe über 150.000 euro.
150 riesen, die ein kleiner kulturverein wie das treibhaus als tourismusabgabe für die tirol-werbung etc abzugeben hat. für innsbruck und seine feriendörfer....
nicht freiwillig,
aber immerhin: ich bin gezwungener maßen - sponsor.
will als solcher behandelt
und ernstgenommen werden.

apropos: herr margreiter -
vor Ihrer zeit haben kultureinrichtungen wie das treibhaus von der tirol-werbung sogar ein paar schilling sponsorgeld erhalten: quasi als kleines dankeschön für die ständige und unbezahlbare werbung für das starke land - (o-ton ihres vorgängers)
beim treibhaus war der kultur-sponsor-beitrag der tirolwerbung zumindest immer das, was wir als tourismusabgabe abzuliefern hatten. aber das war noch beim andreas braun, im jahre schnee
und der andi braun hat auch lieber über die qualität des gulasch und nicht über fischlaich nachgedacht.

wir sehen uns
oder auch nicht.

n

*****

ab durch die mitte.

*

TT 17.8.22
„Werde das nicht zahlen“: Felix Mitterer will Tirol wegen Tourismusabgabe verlassen
2021 kehrte Autor Felix Mitterer nach Tirol zurück. Weil das Land auch von ihm die verpflichtende Tourismusabgabe fordert, zieht er bald weiter....
Mitterer suchte den Kontakt zu Landeshauptmann Günther Platter, bat um Vermittlung von Kulturlandesrätin Beate Palfrader (beide ÖVP) – die Antworten aus dem Landhaus waren ernüchternd: Auch Mitterer muss die so genannte Tourismusabgabe leisten. Eine vom Landeshauptmann offenbar in Aussicht gestellte „Tiroler Lösung“ – dem Vernehmen nach stand im Raum, dass ihm die Abgabe erstattet werden könnte ...

ab durch die mitte.

leider hat der LH dem treibhaus nie ein derartiges angebot gemacht.
wir hättens glatt angenommen
drum können wir uns nicht einmal entrüsten über die moral der gschicht.
rindviecher wie wir verdienen keine tiroler lösung...

wir bleiben da: mitten in irrland.
weil wirs dem herbert achternbusch versprochen haben:
"bleibt in der stadt bis mans ihr anmerkt""

 

Da bleibt mir nur zu sagen: Ja bitte. Bleibt.