Hazel ist alle nicht mehr funktionierenden CDs der Schweiz und los gehts mit dem logischsten Land überhaupt beim ESC:
Der Australienmann tut sehr erfolgreich so, als ob er gar nicht singen könnte, gleichzeitig werden Weibermühle-ähnlich schlecht gekleidete, bebrillte Frauen in einen überdimensionierten Shaker gesteckt und kommen als heiße Hasen wieder raus. Das is weder als Pseudotradition noch als Aufweckmusik für AU so richtig lustig.
Die Dame aus Montenegro trägt des Knolls Spannleintuch und lächelt sich durch ihr dramatisches Leben. Laut Erklärung. Ich kann keine einzige slawische Sprache. Leider. Die Sache mit dem Spannleintuch vernichtet all das Drama, darum wirft sie es jetzt doch ab. War aber zu spät.
Irland singt mit dünnem Stimmchen über Laika, die Hündin im All. Laika macht jetzt angeblich Himmelsparty, aber dazu hat sie ganz bestimmt eine andere Musik aufgelegt. Diese heisere Maus macht mich traurig. So früh, und schon bin ich traurig. Mir tut aber heute auch alles weh, vielleicht wars deswegen so leicht.
Lettland schickt eine ganze Gruppe von Waldelfen. Oder heißt das bei Elfen eher Rotte? Kolonie? Horde? Sprung? Ich hab mich ablenken lassen. Das war wirklich sehr sphärisch. Ich bin so hingerissen von dem wilden Elfenrudel.
Ein Mann aus Armenien trägt obenrum nichts und zwar aus gutem Grund und der is: er war viel im Fitti und das sollen alle wissen. Der Effekt von mitgrölenden Menschen ist irgendwie störend, man hört den Gesang kaum noch. Andererseits, jetzt, da er allein singt: das war vielleicht eh Absicht.
Ah endlich! JJ! Österreich! Oleole! Was, wenn ich jetzt zugebe, dass das das erste Mal is, dass ich das Lied komplett höre? Oha. Der hohe Ton war aber schwierig, gell? Jetzt noch Discodisco und dann haben wir es schon geschafft. Schon ein arges Lied. Schwierig, die Sache mit der Kopfstimme einfach so zu akzeptieren, aber da kann man sich vermutlich reinhören. Ich bin halt auch beim Musikgeschmack Heimscheißerin.
Die Britinnen aus Bridgerton haben vergessen, was letzte Nacht passiert ist, aber ich hab so eine Ahnung. Immerhin sind sie noch im Partyoutfit. Aber ernsthaft jetzt: Warum sind die Strophen so schrecklich? Der Refrain ist nämlich richtig cool, sogar so exstatisch gekreischt. Aber die Strophen: Nein.
Heute viel mehr Frauen als am Dienstag, das is schön. Auch aus Griechenland kommt eine, die auf der Bühne wohl gerne genau sieht, was passiert, deswegen trägt sie Brille, dann sieht sie besser, was genau da auf der Bühne zwischen Feuer und Wasser passiert. Sie hat auch nur einen schmalen Steg und einen unechten Stein, da is Sicherheit ultimativ. Und zack, kurz vor Schluss noch schnell umgezogen. Arg.
Litauen schickt eine Band in den Nebel, das passt zur Stimmung. Wenn auch die Stimme des Sängers gewöhnungsbedürftig ist, die Windmaschine schickt seine Nick-Carter-Frisur auf eine wunderschöne Reise. Und das Lied selbst ist tatsächlich nicht übel.
Serving Kunt war nicht erwünscht, daher heist das Lied der maltesichen Teilnehmerin jetzt nur "Serving". Gibt mir ein bisschen frühe Miss Platnum, aber im Outfit von bewegungsfreudigen Moulin-Rouge-Tänzer*innen. Ja, mit Stern. Oida. Zu guter Letzt noch ein bouncy Sitzball, lustig.
Aus Georgien wird Freiheit skandiert, was dort sicher weniger gern gesehen oder gehört wird, aber zum Glück ist der ESC grundsätzlich unpolitisch politisch. Sie singt wirklich gut, aber das Lied war vermutlich in der 90ern schon ein bisschen altbacken. Also der Refrain. Hier sind die Strophen viel interessanter als der James-Bond-Verschnitt von einem Refrain. Ts.
Verdammt, Pipipause zu lang, wer is die traurige Frau im Kies? Klingt französisch, dann tippen wir einfach mutig auf die Französin. So viel Kies. Jetzt regnet er auch noch auf sie runter, das kann nicht fein sein. Wird wohl nur Styropor sein. Ah nein. Kork sagt er, der Knoll. Naja. Geht so.
Weiter mit Dänemark. Das übrigens nichts an die US von A abtritt. Trottel he. Stabiler Eurodance aus Dänemark, epilepsieauslösende Show, aber kein Wind, was is da los? Das kommt schon ins Radio, passt gut.
Der Adonis für Tschechien. Na, der heißt so. Vom Cape ins Unterhemd, das is schon ein Übergang, kann man machen, muss man aber nicht. Zum Teil gar nicht uninteressant, dann aber doch wieder so schräg vorgetragen, dass meine Ohren sich vorklappen.
Aus Luxemburg eine kämpferische Puppe, aber das ist, ganz nebenbei, auch ein erstaunlich runder Song! Das könnte, wenn der gemeine Plebs über die Tatsache hinwegsehen kann, dass er immer noch keinen Krümel Französisch versteht, ein veritabler Radiohit werden.
Jetzt wirds kontrovers. Israel. Ich find ja schon, dass es möglich ist, eine Regierung scheiße zu finden, aber das Land oder die Leute dort nicht. Keine Ahnung, welchen Standpunkt die Sängerin vertritt, aber ihrer Rennerei durchs Kristall-Labyrinth wird mir ganz schwummrig. Singen tut sie allerdings gut. Nur nicht so arg spannend.
So, jetzt also Deutschland. Mit zwei Wiener*innen. Was is denn hier los? Neuer deutscher Däncefloor mit dem Elektrochello. Sowas irritiert mich. Kein großer Burner, aber zumindest merkt man sich dieses Lied wirklich gut. Weil Ballallallallalla....
Der große, blonde Karateka aus Serbien ist traurig. Diesen ESC sind eh recht wenige traurig, fällt mir auf. Normalerweise doch eher ein Tränenmeer, aber heuer doch eher Feelgood-Melodien und kämpferische Ansagen. Aber er. So traurig. Mila und er sind nicht glücklich. Das war eindeutig.
Finnland kommt. Übrigens. Die können auch nicht traurig oder fad. Können sie einfach nicht. In der Kälte wird mensch seltsam und wild. Aber is spaßig. Das muss reichen. Auch insgesamt für heute.
Es reicht. Ich bin ein Müdi.
Bis nächstes Jahr 😁