Dienstag, 29. Oktober 2013

Doggy Nation

Wilde Vermehrung.
Seit der Oktober ins Land gekehrt ist, vermehren sich wieder alle.
Leute in der Straßenbahn.
Kinders auf der Uni.
Hunde.
Die an jedem verdammten neuen Unikind hängen.
Jetzt fährt man unschuldig mit dem Rad durch die alte Alma Mater (die einen, entgegen der ermutigenden Worte der Rektorin bei der Promotion, nicht in ihrem Schoße behalten wollte, aber ich schweife ab), aber man muss ja aufpassen, damit man nicht kleine Mädchen in Leggins und Chelsea Boots zusammen radelt. Oder auch die immer mehr an einer Hand abzählbaren Buben, die mit wirrem Blick die ansehnlichen Mädchenhaufen scannen.
Und sie führe zu hauf diese haarigen Monster mit sich, wie ich auch einen zu meinen Füßen liegen habe.
Spitze, Malteser, Schäfermischlinge, Huskies. Mit Leinen, ohne Leinen, mit Benehmen, ohne Benehmen.
Aber ganz offenbar gibt es zur Inskription immer öfter so Plüschhaufen geschenkt, denn die Frequenz steigt von Jahr zu Jahr.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Nur weil man das "richtige" studiert, kann man sich auch einen Hund nehmen. Denn kein anderer Hörsaal empfängt so offenherzig vierbeinige Mitbringsel wie unser HSA. Statt dass sie was gscheites studieren, die dummen Kinders. Nehmen sie sich dazu auch noch einen von Haarverlust, Juckreiz und Triefaugen geplagten Bellautomaten.
Nicht dass ich es nicht verstehen würde, so im Nachhinein betrachtet. Ich liebe das Haarmonster, und ich verteidige seine Marotten gegen alle Vorwürfe.Aber wenn ich währen des Studiums schon so einen gehabt hätte, das wär nix gewesen. Ich wollte nie einen. Maximal einen Hasen oder so. Weil die kann man auch mal einen Tag allein lassen. Aber auch das hab ich mir erfolgreich verkniffen.
Später flog mir dann ohne mein Zutun ein kleiner schwarzer Wollknödel zu, das war nicht zu verhindern und ich war zu Beginn alles andere als erfreut, aber wie hätte ich diesen Augen Stand halten können?

Hätte ich nicht. Und trotzdem: denkts doch ein bissl genauer nach, bevor ihr euch einer nach dem anderen Hunde anschafft. Es dauert lang, bis diese Verantwortung wieder endet. Außer, man ist feig und dumm. Dann Dauert es auch manchmal nciht so lang. Aber genau darüber solltet ihr euch vorher Gedanken machen: Was, wenn er nicht sein Leben lang das süße kleine Stinkerchen bleibt?

Zu mir kann er dann nicht. Ich hab schon ein kompliziertes Wesen. Und einen Hund.

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