Dienstag, 14. Februar 2012

HoppHopp!


Wir haben Hotel gehoppt. Oder wie auch immer man das sonst nennt. Der Mann und ich. Zuerst Hotel Mama (ha!), dann die schöne (schöne!schöne!schöne!) Villa in Bad Gastein. Mit Haubenrestaurant im Souterrain, großartig! Wunderschöne Antiquitäten als tatsächlich benutzbare Einrichtung, ein Spottpreis für eine Suite, und das mitten in den ostösterreichischen Semesterferien. Und dazu noch freundliches Personal, aber nicht so, dass man sich angeschleimt fühlt. Echte Qualität also. Das klingt sehr erwachsen, aber das war es auch. Einziges Manko: Vier Heizkörper konnten die Suite (SUITE! :-))) nur ausreichend, nicht gut heizen. Dafür hatte das Bad aber auch eine Fußbodenheizung. Gar nicht schlecht, darauf hat der liebe Baron von Mesnil vor ungefähr 170 Jahren leider noch verzichten müssen!
Vom Essen kann man gar nicht genug erzählen, aber da bin ich auch leicht zu bespaßen, außerdem will ich mich viel lieber über das zweite Hotel auslassen, da hab ich ja so viel mehr zu erzählen...
In Bad Hofgastein also, ein paar Meter weiter unten, aber keinen Deut wärmer als vorher. Der Mann hat es sehr treffend benannt: Touristen-Abfertigungs-Maschinen-Hotel. Eh schön, aber genau das "EH" war das, das mich gleich beim Ankommen irritiert hat. Nur hab ich es da noch nicht definieren können...
Im Zimmer hat es dann angefangen. Ich brauch eine Steckdose, fürs Telefon. Aber beim Bett: nur Schalter, dafür aber gleich vier. Gut. Steckdosen über einem kleinen Schreibtisch, meterweit weg vom Bett. Gut. Muss das Telefon eben übern Tag laden. Dann eben mal aufs Klo. Gut. Nur wenn man eine Glastür zu macht, dann is nix zu. Nicht so gut, aber gut. Also Hände waschen und Zahnbürste (elektrisch) anstecken. Steckdose nur für Rasierer. Gut. Zahnbürste lädt nicht. NICHT gut. Also Zahnbüste zu einsamem Telefon auf den meilenweit von einfach allem entfernten Schreibtisch. Grml...
Jetzt mal Gsicht fürs Abendessen anmalen. Gut. Aber wo zur Hölle macht man das Licht über dem Spiegel an?? Kein Schalter im Bad, Schalter vor der Tür ist schon betätigt, jetzt wirds knifflig! Also mal alle Schalter beim Nachttisch probieren... tatsächlich! Einer von denen aktiviert tatsächlich die spaßige Kombination Bad-Spiegel-Licht und Licht-vorm-Kasten gleichzeitig. Das ist nicht gut, besonders nicht für den Mann, der noch schläft, wenn ich mir am Morgen den Sand aus den Augen waschen und dabei auch was sehen will, denn der Kasten stehen fatalerweise direkt neben seiner Seite des Bettes! Wenn ich den Elektriker in die Hände bekomme…..
Gut. Dann mal duschen. Man is ja noch voller Chlor aus der letzten Therme. In der Dusche hängt Handseife, kein Shampoo. Gut. Vielleicht hatte das Putzfräulein ja keins mehr übrig. Also duschen. Aber irgendwie fehlt da was – wo zur Hölle ist die vierte Wand von der Dusche?? Man kann hier tatsächlich nicht die Dusche zu machen! Gut.... das ist auch nicht mein Problem, wenn ich beim Duschen das ganze Bad überflute.... Den Innenarchitekten würd ich auch mal gern... Aber GUT!
Nicht so gut wirds dann aber, wenn ich aus der Dusche steig und bemerken darf, dass auf Grund des wirklich überschwänglichen Gebrauchs von Glas nicht nur der Mann, der auf dem total sinnlosen, weil hinter einer Ecke stehen Sofa sitzt, herein sieht, sondern auch die Menschen, denen der gegenüber liegende Grund gehört. Meine Güte, ich muss doch echt nicht aus jeder möglichen Ecke des Zimmers aus einem Fenster schauen können!!! Der Innenarchitekt wird bei Gelegenheit kastriert...
Gut. Abendessen. Der Kellner schleimt so rum, dass ich wirklich ein bisschen Kotze hochwürge, zum Glück kann ich sie mit dem wirklich gelungenen Essen wieder runter schlucken. Aber auch in der Lobby und im Bar-Restaurant-Bereich hat der Innenarchitekt gewütet. Pastell-orange Wände. Stockenten auf den Sitzbezügen. Und überall Hirsche, wirklich überall! Geweihe an jeder Ecke, goldene Hirsche auf jedem Sims, Hirsch-Kerzenständer, irgendein Heiliger, der einen Hirsch umarmt, ein Drahtgestell Hirsch hinter unserem Tisch. Man darf sich verfolgt fühlen. Dazu total unpassend: Die Bar umrahmt von römischen Säulen. Hui. Muss wohl der "gewollte" Kontrast zum kubischen, Glas-und-Marmor-betonten Rezeptionsbereich sein???
Aber zur Versöhnung: Ich hatte einen sehr entspannenden Tag in der hoteleigenen Mini-Therme. Obwohl man auch von dort einen sehr ausschweifenden Blick direkt auf die Straße hat. Oder von der Straße rein. Je nachdem.....

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